119-Staring_World_of_Smombies

reminiszenz an ionescos nashoerner. es sind ferngesteuerte cyborgs mit aus den ohren stobenden kabeln. in der ubahn starrt jeder ostentativ auf sein deppertes smartphone. nicht nur junge, sondern einfach alles. wer überhaupt nix macht, fällt da quasi schon auf. ich wünsche mir so sehr, dass endlich auf der straße einmal zwei so ferngesteuerte unwissentlich aufeinander zurennen und ihre smartphones beim aufprall einander zerstören oder zumindest zersprungene displays zurücklassen. ich bin noch in einer zeit aufgewachsen, in welcher menschen in der ubahn saßen und dort echte zeitungen lasen. nicht so meinungsverzerrende bösmensch-echokammern, wie sie gratisblätter gerne pflegen. ich frage mich ernsthaft, was kann denn so wichtig sein an statusmeldungen selbstdarstellerischer fußbuchhalter, die sich erfolgreicher und schöner darstellen, als sie in wahrheit sind. weil alle anderen das dort drin auch tun. und sie lügen sich damit unentwegt gegenseitig an. auch hätte ich lust, was verbotenes zu tun – unterlasse dies freilich, weils mir zu teuer käme. mal einem der ferngesteuerten zombies in einem moment seiner unachtsamkeit das bekloppte phone sanft, kurzentschlossen aus dem daumentippser- und wisch-handerl zu entnehmen und im schon vorbereiteten fensterschlitz oben dezent rausrutschen zu lassen. ich würde ob seines affekts gewiss unvermittelt attackiert werden, vielleicht sogar verletzt. das ist auch einer der gründe, dass ich dieser versuchung leider entsagen muss. was sind diese zombies noch ohne ihr dämliches glasplättchen. nur noch ein seelenloser materien- und bakterienklotz wohl./openclipartvectors