226-Watte_de_la_Motte

auf meiner reinigungswatte treffen sich im rahmen eines möttisch-spöttischen blinddates zwei motten. Die watte ist ein zellstoff von bäumen. Sie ist keine schafwolle, auf welche die motten normalerweise ansprechen. Und ich frage mich, ob die zwei motten ihre enttäuschung darüber, dass die watte, auf der sie sich da treffen, nicht essbar ist, einander mitteilen können. und wenn ja, wie. Die tatsache, dass es frecherweise sogar zwei motten sind, die sich dort einfinden, lässt mir beim gedanken an eine drohende vermehrung das blut in den adern gefrieren. Ich entsorge die zwei trauten motten auf tierfreundlichem wege und schneide das stück, wo sie gesessen sind, weg. Anschließend verwende ich die watte trotzdem zur reinigung. Doch ich werde dabei – und leider auch danach – den gedanken nicht los, dass sich etwaige motteneier nun an den nichtaussprechlichsten körperstellen gütlich tun könnten. Fortan verpacke ich meine watte wirklich supergut. In ihrem einseitig offenen gloriasackerl wird sie verkehrtrum in ein gemüsesackerl vom supermarkt gesteckt, und anschließend wird – nochmal verkehrtrum – ein weiteres gemüsesackerl drübergezogen. Diesen unendlich langen zickzack-weg wird künftig keine einzige motte mehr auf sich nehmen. Pixabay_leoleobobeo